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3: „Sprechstunde
Kulturelle Bildung“ - Juristische
Tipps und Erfahrungen zum Aufbau und zur Entwicklung eines Fonds
André
C. Lindebaum, Jurist
André
Lindebaum skizziert kurz seinen eigenen beruflichen Werdegang, der von der
Beratung von KünstlerInnen und kulturellen Einrichtungen geprägt war. In einer
von der Organisation IQ Consult im Rahmen einer „Innopunkt-Initiative“ veröffentlichten Studie wurden bereits Bedarfe
der Kulturellen AkteurInnen eruiert und festgehalten.
André
Lindebaum zeigt mit der Gründung von Genossenschaften, welche wiederum einen
Fonds gründen können, und mit den in Berlin aktiven Stadtteilstiftungen, die
allerdings z. T. 10- 15 Jahre für eine gut funktionierende Arbeitsweise benötigt
haben, Alternativen für die Schaffung eines Fonds auf. Als besonders
hervorhebenswertes Beispiel wird die Stadtteilstiftung Sahlkamp-Vahrenheide der
Stadt Hannover genannt.
Laut
André Lindebaum ist eine auf drei Stufen aufbauende Förderung günstig, die in
der ersten Phase eine Anschubfinanzierung gewährleistet, in der zweiten Phase
die Verstetigung und Festigung des Projektes ermöglicht, um in der dritten
Etappe die institutionelle Förderung nach und nach zurück zu fahren. Parallel dazu
müssen die Projektakteure alternative Finanzierungsquellen akquirieren.
Insgesamt wäre eine Laufzeit von 5 – 8 Jahren sinnvoll. Als Vergleich wird
Skandinavien angeführt, wo dieses Modell einer Mischung aus
institutionalisierter Förderung und Projektförderung bereits erfolgreich erprobt
wurde. In diesem Zusammenhang wird angemerkt, dass ein Zuschuss zur
institutionalisierten Förderung durch Städte oft ein Dilemma ist, da der
Eigenanteil durch die Städte oft nicht erbracht werden kann.
André
Lindebaum gibt den dringenden Rat, sich auch auf die Suche nach privaten
Trägern zu begeben und das Selbstverständnis als Dienstleiter zu unterstreichen.
Fragen
und Anmerkungen aus dem Plenum:
Renate Rolke: Wie
ist der Stand der Diskussion um einen Fonds für Kulturelle Bildung im Land
Brandenburg?
Brigitte Faber-Schmidt erläutert, dass es einen Beschluss des Landtages gegeben hat, mit
dem Auftrag an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur und das
Ministerium für Bildung, Jungend und Sport, ein strategisches Konzept zur
Entwicklung der Kulturellen Bildung in Brandenburg zu erarbeiten.
Parallel
gibt es seit 2009 die Initiative der Plattform Kulturelle Bildung, die bottom up
zum einen Lobbyarbeit in Politik, Gesellschaft und Verwaltung betreibt, zum
anderen Workshops, Tagungen und Exkursionen für Akteure der Kulturellen Bildung
im Land konzipiert und organisiert. Dabei liegt ein breiter
generationenübergreifender Ansatz
Kultureller Bildung zugrunde.
Die
Plattform Kulturelle Bildung konnte mit dazu beitragen, dass eine Diskussion im
Landtag über den Stellenwert der Kulturellen Bildung angestoßen wurde. Parallel
zur Konzeptentwicklung der Ministerien veranstaltet die Plattform Kulturelle
Bildung nun im Ergebnis einer Fachtagung, die im November 2011 stattgefunden
hat, die Runden Tische zu den Grundsatzfragen, die von den Teilnehmern der
Tagung herausgearbeitet wurden. Die Ergebnisse der Runden Tische sollen den
Ministerien zur Entwicklung der Konzeption für die Kulturelle Bildung zur
Verfügung gestellt werden.
Renate Rolke: Soll
das Konzept ein aus politischer Sicht finanzierungsneutrales sein?
Marion Rödel: Laut
Landtagsauftrag ist der Termin für die Vorlage des Konzepts das
2. Quartal 2012, wann genau sich die beiden betroffenen Ausschüsse
(Ausschüsse:Kultur und Bildung) mit der Vorlage befassen, steht noch
nicht endgültig fest. Im Moment befindet sich das Konzept im
Abstimmungsprozess zwischen MBJS und MWFK auf Staatssekretärsebene.
Danach folgt dann die Abstimmung innerhalb der Landesregierung, bis zur
Kabinettentscheidung läßt sich über den Inhalt nichts Verbindliches
sagen. Einig sind sich sowohl der Landtag als auch die Landesregierung
aber wohl darüber, dass die Kulturelle Bildung in Brandenburg (übrigens
nicht erst seit dem LT-Auftrag) einen hohen Stellenwert besitzt. Wie das
dafür erforderliche Geld zur Verfügung gestellt werden kann, muss im
parlamentarischen Verfahren ausdiskutiert werden.
2. Quartal 2012, wann genau sich die beiden betroffenen Ausschüsse
(Ausschüsse:Kultur und Bildung) mit der Vorlage befassen, steht noch
nicht endgültig fest. Im Moment befindet sich das Konzept im
Abstimmungsprozess zwischen MBJS und MWFK auf Staatssekretärsebene.
Danach folgt dann die Abstimmung innerhalb der Landesregierung, bis zur
Kabinettentscheidung läßt sich über den Inhalt nichts Verbindliches
sagen. Einig sind sich sowohl der Landtag als auch die Landesregierung
aber wohl darüber, dass die Kulturelle Bildung in Brandenburg (übrigens
nicht erst seit dem LT-Auftrag) einen hohen Stellenwert besitzt. Wie das
dafür erforderliche Geld zur Verfügung gestellt werden kann, muss im
parlamentarischen Verfahren ausdiskutiert werden.
Viola Mauve-Hönnicke: Dahingehend konnten bereits von beiden Häusern wichtige
Entscheidungen getroffen werden. Es wurden gemeinsame Schnittmengen aufgespürt,
Strukturen und gelungene Maßnahmen benannt. Angedacht sind u.a. Tandem-Unterstützungen.
Erfahrungen des ARTuS-Projekts sind Grundlage für das Programm ARTuS-Transfer.
Die Öffnung der Schulen gegenüber den KünstlerInnen wird unterstützt. Im
Zusammenhang mit dem Finanzierungsmodell ist eine Summe von 2 Mio. Euro genannt
worden. Weiterhin im Gespräch ist ein Fonds mit einer aus drei Säulen
bestehende Förderstruktur angelehnt an das Berliner Modell. Grundsätzlich ist
das Konzept noch im Diskussionsprozess.
Sabine Chwalisz: Soll
ARTuS! Weiterhin als Programm umgesetzt werden? Wenn ja, wie passt dieses Projekt
in das Drei-Säulen-Modell?
Viola Mauve-Hönnicke: Das ARTuS-Transfer-Programm wird Möglichkeiten bieten, sich an die
regionalen Besonderheiten anzupassen und über die Tandem-Unterstützung hinaus auch
Netzwerkstrukturen aufbauen. Dazu gehört der Kontakt in Kitas und
Jugendfreizeiteinrichtungen. Die Schulen und das Landesinstitut für Schule und
Medien Berlin Brandenburg/LISUM sind diesbezüglich aufgeschlossen.
Edda Eska: Soll
ARTuS! als Projekt wiederholt werden oder der Name auf weitere Projekte
übertragen werden?
Viola Mauve-Hönnicke: Das ARTuS!-Projekt wird als ARTuS-Transfer (Programm) geöffnet und
auf unterschiedliche Bereiche ausgedehnt werden.
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