Freitag, 8. Juni 2012

Runder Tisch "Evaluation / Weiterbildung" TOP 3


TOP 3: Evaluation und Weiterbildung als Qualitätsstandards für Kulturelle Bildung im Land Brandenburg
            Sammlung der Ideen und Diskussion


Grundsätzliche Handlungsempfehlungen

-          Evaluation sollte als Teil der Projektarbeit begriffen und kommuniziert werden.
-          Ist keine Evaluation möglich, kann eine wissenschaftliche Begleitung kulturvermittelnder Projekte forciert werden.
-          Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Evaluation unterscheiden:
o   externe Begleitung, um Zahlen und Fakten für Zuwendungsgeber und Kooperationspartner aufzubereiten und zu fixieren sowie
o   interne Begleitung, um selbstreflexive Prozesse zu unterstützen.
-          In beiden Fällen braucht Evaluation einen geschützten Raum.
-          Evaluation darf nicht nur nebenbei stattfinden sondern muss als eigener Prozess begriffen werden, für welchen auch eigene Mittel vorgehalten werden sollten.
-          Evaluation kann als Instrument zur Verbesserung der Praxis (diskursive und materielle Forschungsprozesse) dienen.
-          Die Frage nach Gründen und Zielen der Evaluation muss zu Beginn eines jeden auswertenden Prozesses gestellt und beantwortet werden. Dementsprechend kann ein Bewusstsein darüber etabliert werden, bis zu welchem Punkt Evaluationen sinnvoll und zielführend sind.
-          Infolgedessen können Ergebnisse aus Evaluationen und / oder wissenschaftlichen Begleitungsprozessen auch als Instrument für Weiterbildungen genutzt werden.


Empfehlungen zu Rahmenbedingungen für erfolgreiche Evaluationsprozesse als Teil der Projektplanung und -durchführung

-          Evaluation sollte sowohl zu Beginn als auch nach Abschluss des Projektes – ggf. auch über einen längeren Zeitraum hinweg – stattfinden. Dementsprechend müssen zeitliche und personelle Kapazitäten effizient eingesetzt werden.
-          Fragebögen oder anderen Auswertungs-Instrumenten sollten gemeinsam mit allen Beteiligten (z.B. Teilnehmer, Organisatoren, Multiplikatoren etc.) im Vorfeld der Auswertung entwickelt und ggf. in regelmäßigen Abständen an den jeweiligen Arbeitsstand angepasst werden.
-          Hierbei sollte jedoch die Unterschiedlichkeit der evaluierenden Teilnehmer und der zu evaluierenden Projekte und Einrichtungen beachtet werden. Auch Fragebögen von Weiterbildungen, Workshops oder ähnlichen Veranstaltungen können zur Auswertung herangezogen werden.
-          Ziele und Partnerschafften sollten in Evaluationsprozessen reflektiert werden.
-          Die Ergebnisse aller Evaluationsprozesse können auch sinnlich erfahrbar gemacht und dargestellt werden.
-          Langfristigkeit und Rahmenwirksamkeit sind Aspekte, die auch für die Evaluation von Projekten der Kulturellen Bildung wichtig sind.
-          Um den Aufwand zu quantifizieren, sollte eine Staffelung der Evaluation entsprechend der Größe der Projekte anerkannt werden und Formen für niedrigschwellige Evaluationsmodelle entwickelt werden.
-          Die Evaluation Kultureller Bildung in den ländlichen Regionen sollte verstärkt in Angriff genommen werden.


Evaluation als Instrument für Kommunikation und Weiterbildungen

-          Ergebnisse verschiedener Evaluationen können als Grundlage für Vernetzung sowie für die Kommunikation nach innen und außen nutzbar gemacht werden und die Verbindung der Ressorts Bildung, Kultur, Tourismus, Wissenschaft und Forschung stärken.
-          Wissenschaftliche Begleitungen sind ebenso hilfreich für Lobby- und Überzeugungsarbeit.
-          Auch die FH Potsdam könnte evaluierende und begleitende Prozesse wissenschaftlich fundiert flankieren.
-          Speziell für den ländlichen Raum kann Evaluation als Grundlage für Vernetzung, Austausch und Weiterbildungen dienen.
-          Darüber hinaus sind Konzepte zur Vermittlung von Kunst, die auf Evaluations-Ergebnissen basieren, denkbar.






Arbeitsaufträge an die Plattform Kulturelle Bildung

-          Entwicklung einer Handreichung mit verschiedenen Bausteinen für unterschiedliche Prozesse der Evaluation sowie eines Weiterbildungsangebotes und Entwicklung systematisierter Formen von Begleit- und Auswertungsprozessen gemeinsam mit Akteuren und Experten
-          Bereitstellung einer Präsentationsplattform (bspw. in Form einer Überblicksveranstaltung), welche die Bedarfe der Akteure sowie deren Handlungsempfehlungen kommuniziert und auf diese Weise Formen der Dokumentation gezielt gegenüber verschiedener Zuwendungsgeber und Kooperationspartner kommuniziert
-          Vermittlung von Formen der Evaluation (Ziele, Systematik, Methoden), z.B. im Rahmen von Workshops
-          Weiterhin zuverlässige und dauerhafte Begleitung aller Akteure, um deren Wahrnehmung sicherzustellen


Weiterführende Literatur und Links:

-          Forschungsnetzwerk Kulturelle Bildung der Universität Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule München (www.forschung-kulturelle-bildung.de)
-          Über verschiedene Evaluations-Modelle (z.B. interne und externe, geschlossene und offene Evaluation oder Selbst- und Fremdevaluation) hat auch geforscht: Joachim König: Einführung in die Selbstevaluation. Ein Leitfaden zur Bewertung der Praxis Sozialer Arbeit. Lambertus-Verlag 2007. ISBN-10: 3784117805. 17,00 Euro
-          Gesa Birnkraut: Evaluation im Kulturbetrieb. Wiesbaden 2010. ISBN: 978-3-531-16731-2. 19,95 Euro
-          Die Publikation „Wegweiser Weiterbildung in Brandenburg“, welche vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg sowie vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg herausgegeben wird, versammelt über  70 Adressen von verschiedenen Einrichtungen der Weiterbildung und stellt darüber hinaus unterschiedliche Bereiche der Weiterbildung vor. Der „Wegweiser Weiterbildung in Brandenburg“ kann kostenlos bei Frau Ulrike Enders unter 03378 – 209 414 oder ulrike.enders@lisum.berlin-brandenburg.de bestellt werden.

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