Mittwoch, 9. Mai 2012

Runder Tisch "Strukturen" TOP 3


TOP 3: Strukturen für Kulturelle Bildung im Land Brandenburg
            Sammlung der Ideen und Diskussion

Oliver Spatz:                          Durch das Einbeziehen der Zivilgesellschaft können neue Wege der Förderung eingeschlagen werden. Das Zusammenwirken von geeigneten Partnern, einem Netzwerk und einer finanziellen Sicherung wäre ein gangbarer Weg, welcher auch das „bottom-up“-Prinzip betont. Diese Strukturen sollten flexibel sein.

Ralf Ullrich:                              Da es nicht die Struktur gibt, muss man sich neue Gedanken über Strukturen machen. Die Plattform Kulturelle Bildung könnte dabei als Netzwerk für den Austausch und für Weiterbildungen auftreten, die Strukturen vor Ort analysiert und finanzielle Möglichkeiten eruiert.

Gerd-Rüdiger Hoffmann:            Strukturen sollten vor allen Dingen Bestand haben und Prozesse organisieren und zulassen. Schwerpunkte und regionale Verteilung der unterschiedlichen künstlerischen Genres, aber auch der finanziellen Mittel müssen analysiert und kommuniziert werden. Da die Konkurrenz der Akteure alltäglich ist, können Strukturen auch schützend und unterstützend eingreifen, etwa durch Weiterbildungsveranstaltungen. Außerdem sollte eruiert werden, ob eine institutionelle Förderung teurer ist als eine Projektförderung. Darüber hinaus sollte das MBJS pro Schule eine Lehrkraft für Kulturelle Bildung installieren, da diese Koordination an den Schulen als Verknüpfung mit außerschulischen Akteuren dringend benötigt wird.

Thomas Falk:                           Die Strukturen der LKJ Brandenburg e.V. basieren auf dem Konzept der Musikschulen „Musische Bildung für alle“, welches ein Beispiel für eine landesweite feste Förderung ist, die punktuell durch entsprechende Projektförderung ergänzt werden kann. Sowohl bereits vorhandene als auch anwachsende Projekte der Kulturellen Bildung müssen beachtet werden. Als Summe für eine gute Projektförderung im Bereich der kulturellen Kinder- und Jugendbildung ist eine Summe i.H.v. 3,5 Mio. Euro (inkl. 1,3 Mio. Euro des Programmes der Musikschulen „Musische Bildung für alle“) realistisch. (Die Nennung dieser Summe durch Herrn Falk erfolgte auf die Anfrage, was eine realstische Summe wäre, um nachhaltige Strukturen für Kulturelle Bildung im Land Brandenburg aufzubauen.) Diese Summe möchte die LKJ Brandenburg e.V. erhalten und verwalten.

Gerd-Rüdiger Hoffmann:            Die Summe von 3,5 Mio. Euro ist realistisch. Zu den 1,3 Mio. Euro des Programmes „Musische Bildung für alle“ kämen 2 Mio. Euro für den Fonds Kulturelle Bildung. Außerdem wären pro Lehrkraft 2 Abminderungsstunden sinnvoll, um auch die Schulen einzubinden.

Claudia Schümann:                   Vor der Nutzung von Abminderungsstunden müssen Begrifflichkeiten und Zuständigkeiten geklärt werden. Außerdem können auch die Erkenntnisse aus dem ARtUS!-Projekt genutzt werden. Dass Erfahrungen und Inhalte vergangener Projekte transparent gemacht und zur Verfügung gestellt werden, könnte eine weitere Aufgabe der Plattform Kulturelle Bildung sein. Im gesamten Prozess müssen sich jedoch beide Ministerien zur Kulturellen Bildung – auch finanziell – bekennen.

Oliver Spatz:                            Im Nachbarland Polen bedeutet institutionelle Förderung u.a. auch, dass Räume und andere (technische) Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Dieses Vorgehen könnte auch auf das Land Brandenburg übertragen werden.

Anja Heinrich:                           Der Landkreis Elbe-Elster ist gegenüber Angeboten der Kulturellen Bildung sehr offen und möchte als Ansprechpartner bzw. Koordinatoren  couragierte Menschen aus den Schulen einsetzen, da der Zugang zu Kunst an Schulen bisher zu wenig forciert wurde. Auch dafür muss der kulturelle Etat, welcher bisher fast ausschließlich die Hochkultur berücksichtigt, neu diskutiert werden. Um ein Struktur-Gerüst für Kulturelle Bildung im ländlichen Raum zu entwickeln, wäre die Zusammenarbeit aller Akteure an einem gesonderten Runden Tisch wünschenswert. Denkbar wäre auch, dass die Spezifika der jeweiligen Landkreise von den Landkreisen selbst herausgearbeitet werden. Außerdem muss denjenigen Mut gemacht werden, die gute Ideen haben, aber noch zurückhaltend sind, etwa durch eine vereinfachte Antragstellung. Unabhängig davon sollte vor dem 15. Juni im Ministerium ein zeitlicher Aufschub angeregt werden, damit sicher gestellt wird, dass die Ergebnisse der Runden Tische in das Konzept einfließen können.

Thoma Falk                              ergänzt zu den Finanzen, dass nicht nur Landesmittel akquiriert werden können.

Katja Martin:                             Strukturen müssen an den jeweiligen Landkreis angepasst werden. Der Ausbau der Beratungsstruktur für Fördertöpfe, Kooperationen, Stiftungen usw. wäre hilfreich und sehr erwünscht.

Gerd-Rüdiger Hoffmann:       Die Koordination, Struktur und Verbindlichkeit der Ansprechpartner ist besonders wichtig.

Doris Stoll:                               Eine breitgefächerte Definition des Begriffs „Struktur“ muss zugelassen werden, um die Komplexität des Sachverhaltes zu erhalten. Dabei können Bibliotheken und Archive bereits vorhandene und bewährte Strukturen einbringen (z.B. Räumlichkeiten, Netzwerke usw.)

Detlef David:                            Die unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Strukturen“ stellen das Dilemma der Diskussion dar. Beachtet werden muss die Tatsache, dass es mit dem MBJS, dem MWFK, der Plattform Kulturelle Bildung und den Landesarbeitsgemeinschaften bzw. Landesverbänden unterschiedliche Akzente mit unterschiedlichen Stärken gibt. Die Plattform kann in diesem Prozess Kriterien für Kulturelle Bildung be- und fortschreiben und Ergebnisse in die Regionen kommunizieren, eine Analyse der strukturbildenden Aktivitäten im Land Brandenburg anfertigen und beratend tätig werden.

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