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3: Strukturen
für Kulturelle Bildung im Land Brandenburg
Sammlung der Ideen und Diskussion
Oliver
Spatz: Durch das
Einbeziehen der Zivilgesellschaft können neue Wege der Förderung eingeschlagen
werden. Das Zusammenwirken von geeigneten Partnern, einem Netzwerk und einer
finanziellen Sicherung wäre ein gangbarer Weg, welcher auch das
„bottom-up“-Prinzip betont. Diese Strukturen sollten flexibel sein.
Ralf
Ullrich: Da
es nicht die Struktur gibt, muss man sich
neue Gedanken über Strukturen machen. Die Plattform Kulturelle Bildung könnte
dabei als Netzwerk für den Austausch und für Weiterbildungen auftreten, die
Strukturen vor Ort analysiert und finanzielle Möglichkeiten eruiert.
Gerd-Rüdiger
Hoffmann: Strukturen sollten
vor allen Dingen Bestand haben und Prozesse organisieren und zulassen.
Schwerpunkte und regionale Verteilung der unterschiedlichen künstlerischen
Genres, aber auch der finanziellen Mittel müssen analysiert und kommuniziert
werden. Da die Konkurrenz der Akteure alltäglich ist, können Strukturen auch
schützend und unterstützend eingreifen, etwa durch
Weiterbildungsveranstaltungen. Außerdem sollte eruiert werden, ob eine
institutionelle Förderung teurer ist als eine Projektförderung. Darüber hinaus
sollte das MBJS pro Schule eine Lehrkraft für Kulturelle Bildung installieren,
da diese Koordination an den Schulen als Verknüpfung mit außerschulischen
Akteuren dringend benötigt wird.
Thomas
Falk: Die
Strukturen der LKJ Brandenburg e.V. basieren auf dem Konzept der Musikschulen „Musische
Bildung für alle“, welches ein Beispiel für eine landesweite feste Förderung ist, die punktuell durch entsprechende Projektförderung ergänzt werden kann. Sowohl bereits vorhandene als auch anwachsende Projekte der
Kulturellen Bildung müssen beachtet werden. Als Summe für eine gute
Projektförderung im Bereich der kulturellen Kinder- und Jugendbildung ist eine
Summe i.H.v. 3,5 Mio. Euro (inkl. 1,3 Mio. Euro des Programmes der Musikschulen
„Musische Bildung für alle“) realistisch. (Die Nennung dieser Summe durch Herrn Falk erfolgte auf die Anfrage, was eine realstische Summe wäre, um nachhaltige Strukturen für Kulturelle Bildung im Land Brandenburg aufzubauen.) Diese Summe möchte die LKJ
Brandenburg e.V. erhalten und verwalten.
Gerd-Rüdiger
Hoffmann: Die Summe von 3,5 Mio.
Euro ist realistisch. Zu den 1,3 Mio. Euro des Programmes „Musische Bildung für
alle“ kämen 2 Mio. Euro für den Fonds Kulturelle Bildung. Außerdem wären pro
Lehrkraft 2 Abminderungsstunden sinnvoll, um auch die Schulen einzubinden.
Claudia
Schümann: Vor der Nutzung
von Abminderungsstunden müssen Begrifflichkeiten und Zuständigkeiten geklärt
werden. Außerdem können auch die Erkenntnisse aus dem ARtUS!-Projekt genutzt
werden. Dass Erfahrungen und Inhalte vergangener Projekte transparent gemacht
und zur Verfügung gestellt werden, könnte eine weitere Aufgabe der Plattform
Kulturelle Bildung sein. Im gesamten Prozess müssen sich jedoch beide
Ministerien zur Kulturellen Bildung – auch finanziell – bekennen.
Oliver
Spatz: Im
Nachbarland Polen bedeutet institutionelle Förderung u.a. auch, dass Räume und
andere (technische) Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Dieses
Vorgehen könnte auch auf das Land Brandenburg übertragen werden.
Anja
Heinrich: Der
Landkreis Elbe-Elster ist gegenüber Angeboten der Kulturellen Bildung sehr
offen und möchte als Ansprechpartner bzw. Koordinatoren couragierte Menschen aus den Schulen
einsetzen, da der Zugang zu Kunst an Schulen bisher zu wenig forciert wurde. Auch
dafür muss der kulturelle Etat, welcher bisher fast ausschließlich die
Hochkultur berücksichtigt, neu diskutiert werden. Um ein Struktur-Gerüst für
Kulturelle Bildung im ländlichen Raum zu entwickeln, wäre die Zusammenarbeit
aller Akteure an einem gesonderten Runden Tisch wünschenswert. Denkbar wäre
auch, dass die Spezifika der jeweiligen Landkreise von den Landkreisen selbst herausgearbeitet
werden. Außerdem muss denjenigen Mut gemacht werden, die gute Ideen haben, aber
noch zurückhaltend sind, etwa durch eine vereinfachte Antragstellung.
Unabhängig davon sollte vor dem 15. Juni im Ministerium ein zeitlicher Aufschub
angeregt werden, damit sicher gestellt wird, dass die Ergebnisse der Runden
Tische in das Konzept einfließen können.
Thoma
Falk ergänzt
zu den Finanzen, dass nicht nur Landesmittel akquiriert werden können.
Katja
Martin: Strukturen
müssen an den jeweiligen Landkreis angepasst werden. Der Ausbau der
Beratungsstruktur für Fördertöpfe, Kooperationen, Stiftungen usw. wäre
hilfreich und sehr erwünscht.
Gerd-Rüdiger
Hoffmann: Die Koordination,
Struktur und Verbindlichkeit der Ansprechpartner ist besonders wichtig.
Doris
Stoll: Eine
breitgefächerte Definition des Begriffs „Struktur“ muss zugelassen werden, um
die Komplexität des Sachverhaltes zu erhalten. Dabei können Bibliotheken und
Archive bereits vorhandene und bewährte Strukturen einbringen (z.B.
Räumlichkeiten, Netzwerke usw.)
Detlef
David: Die
unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Strukturen“ stellen das Dilemma
der Diskussion dar. Beachtet werden muss die Tatsache, dass es mit dem MBJS,
dem MWFK, der Plattform Kulturelle Bildung und den Landesarbeitsgemeinschaften bzw.
Landesverbänden unterschiedliche Akzente mit unterschiedlichen Stärken gibt.
Die Plattform kann in diesem Prozess Kriterien für Kulturelle Bildung be- und
fortschreiben und Ergebnisse in die Regionen kommunizieren, eine Analyse der
strukturbildenden Aktivitäten im Land Brandenburg anfertigen und beratend tätig
werden.
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